Vom 07.07.2023 bis 09.07.2023 wurde der dritte und letzte World Cup der Saison 2023 in Luzern ausgetragen. Unser Team hatte sich nach den Europameisterschaften stark dezimiert, sodass statt einem Achter nun ein Vierer ohne an den Start ging. In den turbulenten Wochen zwischen den beiden Wettkämpfen gab es zunehmend Ausfälle oder Rücktritte aus der Nationalmannschaft und die finale Vierer Besetzung konnte erst kurzfristig beginnen gemeinsam zu trainieren. Durch einen weiteren Krankheitsausfall wurde erst am Montag vor dem World Cup Finale das erste Mal in der Wettkampfmannschaft gemeinsam trainiert.
In Luzern waren aus unserem Team Sophie Leupold, Alyssa Meyer, Melanie Göldner und Lena Osterkamp im Vierer am Start und wurden von Katarina Tkachenko und Nora Peuser im Ersatzzweier unterstützt. Der Vierer hatte ein 10 Boote Feld und dadurch Vorlauf, Hoffnungslauf und Finale zu bestreiten. Durch die bisherigen wenigen gemeinsamen Kilometer konnte die Leistung während der Regatta deutlich gesteigert werden und im Hoffnungslauf einmal Japan und im Finale Canada geschlagen werden.
Insgesamt wurden enge Rennen bestritten, sich weiterentwickelt und viel dazu gelernt.
Vom 25. bis 28. Mai 2023 fanden die diesjährigen Europameisterschaften in Bled, Slowenien, statt. Der Deutsche Ruderverband nominierte aus unserem Team den Achter bestehend aus Larina Hillemann, Tabea Kuhnert, Melanie Göldner, Nora Peuser, Anna Haertl, Sophie Leupold, Judith Guhse, Lisa Holbrook und Luisa Schade. Unterstützt wurden die Neun tatkräftig an Land und Wasser von Lena Osterkamp und Trainer Sven Ueck.
Bled begrüßte das Team anfangs regnerisch, das atemberaubende Panorama ließ sich allerdings bereits bei Ankunft am Flughafen erahnen. Da die deutsche Nationalmannschaft schon am Dienstag anreiste und das erste Rennen für den Frauen-Achter erst Freitag stattfand, waren noch einige Tage Zeit um anzukommen und zu trainieren. Tag für Tag wurde das Wetter besser und die Vorfreude auf die Rennen stieg. Am Donnerstag kam es dann zu einer Herausforderung, Steuerfrau Larina Hillemann ging es aufgrund eines schlechten Lebensmittels auf einmal gar nicht gut und die Mannschaft musste ohne sie trainieren, aber wie? Ein großes Dankeschön geht hier an den Steuermann des Männer-Deutschlandachters Jonas Wiesen, welcher dem Frauen-Achter eine gute Vorbereitung auf das anstehende Rennen ermöglichte.
Im Bahnverteilungsrennen hieß es dann zum ersten Mal „Attention, Go!“ für das neu formierte Boot, welches in der Vorbereitung bereits durch einige Tiefen gehen musste. Ein Bootscrash im Training ließ den Start bei der EM anfangs in die Ferne rücken. Gemeinsam wurde dann aber beschlossen, diese Herausforderung anzunehmen und stärker aus der Sache hervor zu kommen. Das Rennen sollte als Probe für das Finale am Sonntag dienen und Selbstvertrauen über die Strecke geben. Die Crew kam 2sek nach Großbritannien hinter den Siegerinnen aus Rumänien ins Ziel. Das italienische Boot hatte seine eigene Rennstrategie und nahm bereits nach 100 geruderten Metern das Tempo aus dem Rennen. So war es schwer einschätzbar, wie sich das Rennen am Sonntag gestalten würde. Klar war, der Achter will Bronze.
Der Final-Sonntag zeigte sich wettertechnisch sonnig mit drehendem Schiebewind. Einige Boote ruderten knapp an die Weltbestzeiten heran und zeigten starke Rennen. Durch den offenen See und den Wind gestaltete sich das Wasser anspruchsvoll zu rudern. Das Startsignal ertönte und der Achter schoss aus den Blöcken, man hatte sich vorgenommen aggressiver los zu fahren, um an dem schnellen Starttempo der Italienerinnen mitzuhalten. Dies gelang, allerdings hatten die Frauen danach Probleme in ihren Rhythmus zu finden und an den anderen Booten dranzubleiben. Gold ging an Rumänien, Silber an die Britinnen und Bronze an Italien. Der Frauen-Achter kam 5sek später ins Ziel. Die Enttäuschung war groß, hatte man sich doch ein großes Ziel gesteckt. Für die Medaillen hat es leider noch nicht gereicht, aber im Vergleich zur letztjährigen EM in München, konnte der Achter den Rückstand vor allem auf Großbritannien und die Medaillenränge deutlich verringern. „Wir sind noch nicht da, wo wir hin müssen und hin wollen, aber der Weg ist der Richtige. Unsere Vorbereitung war mit großen und kleinen Herausforderungen bestückt, was die Sache nicht leichter gemacht hat. Jetzt muss es weiter gehen, wir wollen als gesamte Mannschaft besser werden.“, schätzt Sophie Leupold nach der Regatta ein.
Eine längere Vorbereitung soll jetzt das Auslassen des zweiten World-Cups in Varese bringen. Das Team trainiert bereits wieder hart und konzentriert für den nächsten Wettkampf in Luzern, wo dann das World-Cup Finale stattfinden wird. Da will man zeigen, welche Schritte gegangen wurden und Frauen Riemen wieder ein Stück weiter nach vorne bringen.
Das Wochenende 29.04./30.04.2023 hat das Team in Hamburg-Allermöhe verbracht. Hier haben DRV interne Relationsrennen stattgefunden. Die Mittel- und Großboote der Bereiche sollten einer Leistungsüberprüfung unterzogen werden. Zum Teil wurden auch Besetzungen getauscht, um die schnellsten Kombinationen herauszufinden.
Aus unserem Team hat sich ein Vierer ohne mit Christin Stöhner, Katarina Tkachenko, Katja Fuhrmann und Annika Weber gebildet. Dieser ist am Samstag in zwei Rennen an den Start gegangen. Im ersten Rennen musste sich die neu formierte Mannschaft erst noch finden, konnte sich aber nachmittags gegen die Frauen Doppelzweier behaupten und eine starke Steigerung zum ersten Rennen liefern. Am Sonntag konnte der Vierer leider krankheitsbedingt nicht mehr starten. Außerdem ist am Samstag und Sonntag in jeweils einem Rennen auch ein Achter aus unserer Mitte gebildet worden. Dieser wurde gefahren von: Judith Guhse, Sophie Leupold, Lena Osterkamp, Nora Peuser, Anna Härtl, Lisa Holbrook, Tabea Kuhnert, Melanie Göldner und Steuerfrau Larina Hillemann. Neben den einigen erstmaligen Starts im Achter in dieser Mannschaft, stand auch Larina am Samstag durch den kurzfristigen Ausfall der Coxbox vor einer neuen Herausforderung. Nach einem guten ersten Rennen, konnte der Achter am Sonntag nur auf der ersten Hälfte überzeugen und ließ den Frauen Doppelvierer seinen Vorsprung auf der zweiten Hälfte verteidigen.
Insgesamt hat sich unser Team gut präsentiert und wir streben dem 9. Mai entgegen, an welchem die Nominierungen für die Europameisterschaft ausgesprochen werden.
Vom 9. bis zum 11. Oktober 2020 fanden die Europameisterschaften in Poznan (Polen) statt. Unter strengen Coronamaßnahmen kam es auf der Regattastrecke auf dem Maltasee drei Tage lang zu einigen spannenden Rennen und zu einer großen Sensation für den Deutschen Ruderverband: Der Frauenachter, der in den letzten 6 Jahren immer leer ausgegangen war, gewann (für viele wohl überraschend) die Silbermedaille und darf sich somit ab sofort „Vize-Europameister“ nennen.
Aber von Beginn an: Bereits im Bahnverteilungsrennen konnte die deutsche Crew mit Tabea Schendekehl, Marie-Cathérine Arnold, Frauke Hundeling, Alyssa Meyer, Alexandra Höffgen, Anna Härtl, Melanie Göldner, Sophie Oksche und Steuerfrau Larina Hillemann einen dritten Platz errudern. „Das war unser erstes Rennen über 2000 Meter in dieser Saison. Wir wollten ausprobieren, was so möglich ist. Leider hat noch nicht alles optimal funktioniert. Das Ziel ist es, im Finale über unsere starken mittleren 1000 im Feld drin zu bleiben. Und dann heißt es auf den letzten 500 Metern Vollgas“, so Larina Hillemann nach dem Bahnverteilungsrennen.
Im Finale kamen zunächst die Niederländerinnen und die Rumäninnen am besten aus dem Start heraus, Deutschland platzierte sich nach 500 Metern noch auf Rang 3. Über die 1000 Meter-Marke wurde die Position gehalten und dann wurde von der Steuerfrau die erste Attacke angesagt. Bei 1250 Metern schob der deutsche Achter erstmals seine Bugspitze am niederländischen Boot vorbei. Die Niederländerinnen ließen sich jedoch nicht so leicht abschütteln, weshalb bereits 600 Meter vor dem Ziel der Endspurt im deutschen Boot eingeläutet wurde. Zwischenzeitlich ging ca. 300 Meter vorm Ziel noch einmal der niederländische Achter vorbei, doch die deutsche Crew zeigt ihre ganze Stärke und konnte sich am Ende über die Silbermedaille freuen. Mit 0,7 Sekunden Vorsprung von den Niederlanden und nur 2 Sekunden Rückstand auf Rumänien – ein riesiger Erfolg, nachdem der deutsche Frauenachter noch im vergangenen Jahr den neunten Platz auf der WM belegte. „Wir haben im gesamten Rennen nicht einmal aus dem Boot geschaut. Die Aufgabe war es, uns wirklich nur auf uns zu fokussieren. Wir haben nur auf die Anweisungen unserer Steuerfrau Larina gehört, die uns sagte, dass die Medaille zum Greifen nah ist. Dass es dann zu Silber gereicht hat, haben wir größtenteils erst nach dem Zieldurchlauf realisiert“, so Marie-Cathérine Arnold über das packende Finalrennen.